Die schwedische Piratenpartei ist wenige Wochen nach ihrem Erfolg bei der Europawahl - sie erzielte aus dem Stand 7,1 Prozent und entsendet einen Abgeordneten nach Straßburg - nach Mitgliedern gerechnet bereits die drittstärkste (!) Partei nach den Sozialdemokaten und der konservativen Moderaten Sammlungspartei, noch vor den Grünen und der Linkspartei. Sie zählt zurzeit etwa 50.000 registrierte Anhänger - wohl gemerkt: auf 9,3 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: Bündnis 90/Grüne haben 45.000 Mitglieder auf 82 Mio. Einwohner. Damit wird deutlich, dass die aus der Alltagskultur der Digital Natives hervorgegangenen Anliegen der Piraten zumindest in Schweden extrem resonanzfähig sehen - sie treffen den Nerv einer Generation. Schweden lässt ahnen, was unter Umständen auf andere entwickelte Länder und deren Parteisysteme zukommt.
Schweden war in Bezug auf die neuen Informations- und Kommunikationstechniken (ICT) in gewisser Hinsicht Vorreiter. Früh waren dort Mobiltelefone durchgesetzt, zwei Drittel des skandinavischen Landes ist mit Breitbandanschlüssen versehen. Als eine der entscheidenden Fragen im Kulturkampf zwischen der "Internetgemeinde" und den "Digital Immigrants" deutet sich neben der Frage der Zensur von Websites die Brauchbarkeit des klassischen Urheberrechtes an.
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