Assoziationen
Ein Muss an der Grenze des Erträglichen.
"Die Natur ist Satans Kirche."
Filmgeschichliche Ahnenreihe: Andrej Tarkowski (na klar, die Widmung allein), Luis Bunuel (das Auge immer wieder, der Schnitt) , Pier Paolo Pasolini (Die 120 Tage von Sodom), Davild Lynch, Blair Witch Project, Shakespeare, Beckett auch, ... ?
Tiefenpsychologie schlägt kognitive Verhaltenstherapie.
Singemäß: "Aber Träume haben ja in der modernen Psychologie nichts mehr zu suchen."
Das emotionale Böse schlägt das rationale Gute.
Wahn schlägt Realität.
Wahn wird Realität.
Das Opfer war/ist/wird zum Täter.
Frau besiegt Mann besiegt Frau besiegt Mann? "Eine weinende Frau ist eine durchtriebene Frau."
Mythologisch-symbolistische Multikontextualität statt unidimensionales Happy End.
Lars von Trier gehört mit dem Schriftsteller Michel Houellebecq zu den großen Verrückten des verrückten Übergangs in das 21. Jahrhundert.
Wer sind die drei Bettler: Pain, Grief, Dispair?
Mittwoch, 16. September 2009
Meta-Twitter: Ein EEG am "inneren Monolog" des Internets
Die systematische Beobachtung von Tweets - eine Art von Meta-Twitter also - würde eine erste rohe Form der Erfassung des "inneren Monolop" des der Menschheit, insofern es sich elektronisch ausdrückt, bedeuten. Dieses "Meta-Twitter" wäre eine Art von EEG am kollektiven digitalen Bewusstseinsstrom.
Sonntag, 6. September 2009
Spezialisierung zum Generalistentum
In seinem Buch "5 Minds for the Future" zählt der US-amerikanische Psychologe Howard Gardner die aus seiner Sicht relevanten 5 Intelligenzformen auf, die im 21. Jahrhundert von zentraler Bedeutung sein werden: 1. diszipliniertes Denken 2. synthetisches Denken 3. kreatives Denken. 4. respektvolles Denken 5. ethisches Denken. In dem Kapitel über synthetisches Denken erwähnt er eher in einem Nebensatz den Pädagogen Vartan Gregorian, der darauf hin weist, dass künftig womöglich eine Spezialisierung nötig sei, um Generalisten herauszubilden.
Dieser Gedanke wird nicht weiter ausgeführt, scheint mir jedoch eine enorm anspruchsvolle Aufgabe für Ausbildungsinstitutionen einerseits zu sein, für Menschen, die sich selbst eher für Generalisten halten, andererseits. Synthetisches Denken setzt diszipliniertes Denken voraus - diszipliniertes Denken definiert als ein tiefes Durchdringen von mindestens einem "Fach" einschließlich der Fähigkeit zum spontanen, nichtrivialen Transfer. Gardner setzt zur Erlangung dieser Kompetenz nicht weniger als 10 Jahre an.
Noch vor kurzem konnte als Generalist jemand durchgehen, der von nichts wirklich, von vielem aber ein bisschen Ahnung hatte. Skeptiker weisen bereits darauf hin, dass vor allem in mittelgroßen Unternehmen eine Tendenz zum Heranziehen von "Universaldilettanten" besteht. Gemessen an Gardners Forderungen wäre dieser "Universaldilettant" kein Generalist neuen Typs. Der Generalist von heute - oder morgen - müsste also zumindest in einer Disziplin Spezialist sein. Von da aus würde er sein Interesse auf möglichst viele andere Gebiete lenken.
Doch reicht es nun nicht mehr aus, eklektizistisch beliebige Hypothesen "zwischen den Disziplinen" zu formulieren. Die Gefahr, als Verantwortlicher - etwa in Politik oder Organisationen - zu falschen Synthetisierungen zu kommen, wäre zu groß, denken wir nur an so komplexe Probleme wie den Klimwandel oder die Regulierung der internationalen Kapitalmärkte.
Ist es vermessen, für den Generalisten des 21. Jahrhunderts weitere 10 Jahre des Herausbildens nachhaltiger Synthetisierungsfähigkeit anzusetzen, nach dem er bereits 10 Jahre für die meisterschaft in seiner Spezialdisziplin benötigt hat? In jedem Fall brauchen wir Schulen des Lernens, die auf eine disziplinierte Art und Weise die Kompetenz des synthetischen Generalisierens vermitteln. Zu erforschen wäre nichts weniger als die Geschichte erfolgreicher Synthetisierungen unter der Bedingung steigende Komplexität, Dynamik und Interdependenz.
Langfristig werden wir Formen kollektiver Intelligenz bzw. kollektiver Intuition benötigen, insbesondere dann, wenn es um die Vorbereitung von strategischen Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen geht.
Dieser Gedanke wird nicht weiter ausgeführt, scheint mir jedoch eine enorm anspruchsvolle Aufgabe für Ausbildungsinstitutionen einerseits zu sein, für Menschen, die sich selbst eher für Generalisten halten, andererseits. Synthetisches Denken setzt diszipliniertes Denken voraus - diszipliniertes Denken definiert als ein tiefes Durchdringen von mindestens einem "Fach" einschließlich der Fähigkeit zum spontanen, nichtrivialen Transfer. Gardner setzt zur Erlangung dieser Kompetenz nicht weniger als 10 Jahre an.
Noch vor kurzem konnte als Generalist jemand durchgehen, der von nichts wirklich, von vielem aber ein bisschen Ahnung hatte. Skeptiker weisen bereits darauf hin, dass vor allem in mittelgroßen Unternehmen eine Tendenz zum Heranziehen von "Universaldilettanten" besteht. Gemessen an Gardners Forderungen wäre dieser "Universaldilettant" kein Generalist neuen Typs. Der Generalist von heute - oder morgen - müsste also zumindest in einer Disziplin Spezialist sein. Von da aus würde er sein Interesse auf möglichst viele andere Gebiete lenken.
Doch reicht es nun nicht mehr aus, eklektizistisch beliebige Hypothesen "zwischen den Disziplinen" zu formulieren. Die Gefahr, als Verantwortlicher - etwa in Politik oder Organisationen - zu falschen Synthetisierungen zu kommen, wäre zu groß, denken wir nur an so komplexe Probleme wie den Klimwandel oder die Regulierung der internationalen Kapitalmärkte.
Ist es vermessen, für den Generalisten des 21. Jahrhunderts weitere 10 Jahre des Herausbildens nachhaltiger Synthetisierungsfähigkeit anzusetzen, nach dem er bereits 10 Jahre für die meisterschaft in seiner Spezialdisziplin benötigt hat? In jedem Fall brauchen wir Schulen des Lernens, die auf eine disziplinierte Art und Weise die Kompetenz des synthetischen Generalisierens vermitteln. Zu erforschen wäre nichts weniger als die Geschichte erfolgreicher Synthetisierungen unter der Bedingung steigende Komplexität, Dynamik und Interdependenz.
Langfristig werden wir Formen kollektiver Intelligenz bzw. kollektiver Intuition benötigen, insbesondere dann, wenn es um die Vorbereitung von strategischen Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen geht.
Montag, 27. Juli 2009
Politik zieht um in den politbueroblokk
Von nun an ziehen diejenigen Beiträge, die sich im engeren Sinne mit Politik befassen, um in den "politbueroblokk". Künftig werde ich mich hier mit anderen Dingen befassen.
"Da haben sich einige wohl das Hirn herausgetwittert."
Nun erwischt es auch die Grünen. Der Fraktionsvorsitzende der Ökopaxe in der Bremer Bürgerschaft, Matthias Güldner, verteidigt in einem Beitrag die vom Bundestag verabschiedeten Internetsperren (Beitrag auf Welt online). Als Reaktion darauf gründet sich auf Facebook eine Anti-Matthias-Güldner- bzw. Anti-Grünen-Gruppe (Facebook-Gruppe). Das Problem ist nicht die Position als solche, sondern einmal mehr der Tonfall, in dem argumentiert (oder polemisiert) wird. Prototypisch die Formulierung: "Da haben sich einige wohl das Hirn herausgetwittert." Im Subtext dieses Satzes zeigt sich weniger eine denkbare sachliche Auseinandersetzung um die richtigen Mittel gegen Kinderpornographie (daran, dass dagegen etwas unternommen werden muss, zweifelt niemand), sondern eine pauschale Diffamierung praktisch aller Nutzer der neuen Web-2.0-Applikationen, etwa der Art: Twitter(n) macht dumm, Facebook macht dumm usw. Und auch hier ist sie wieder: "die Community". An einem Punkt aber irrt Bildungsbürger Güldner fundamental. Twitter ist bereits längst reale Politik, anhand von Facebook sollte es ihm spätestens jetzt klar werden. Mehr noch: Die Unterscheidung zwischen realer und virtueller (nach Güldner: irrealer) Politik (Welt, Leben etc.) ist zunehmend nur noch eine virtuelle, also irreale.
Freitag, 10. Juli 2009
Wo bleibt die Bewegung für eParticipation?
Eine offene Fragen an die Piraten und andere ums Gemeinwohl Besorgte
Die Europäische Union hat schon vor vielen Jahren neben dem Ausbau von eGovernment - der Abwicklung von Verwaltungsakten über das Internet - die Förderung von eParticipation zu einem wichtigen Ziel erklärt und fördert entsprechende Projekte mit Millionensummen. Bemerkenswerterweise laufen diese Projekte förmlich unbeobachtet von der Öffentlichkeit und dem politischen Alltagsgeschäft. Ihre Wirkung und Resonanzfähigkeit bleiben begrenzt. Parallel zu dieser Form der bemühten institutionalisierten elektronischen Teilnahme finden reale politische Bewegungen zunehmend - auch - im Netz statt. Bereits die nationalistischen Aktionen junger Chinesen gegen den französischen Supermarktkonzern Carrefour im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 waren nicht in der Abteilung Agitation und Propaganda der KP ersonnen worden, sondern kamen "von unten". Spätestens mit der iranischen Protestbewegung ist jedem Nicht-Digital das Wort Twitter geläufig, selbst wenn er die Macht dieses Instrumentes eher erahnt als wirklich versteht.
Zwischen amtlicher eParticipation und webinduzierter Revolte klafft eine auffällige Lücke. Die Online-Aktivitäten politisierter Digital Natives, die sich mit der Piratenpartei inzwischen auch eine erste "traditionelle" Form zugegt haben, bleiben eigentümlich unverbunden mit den durchaus richtigen Versuchen, die repräsentative Demokratie um Elemente von eDemocracy zu bereichern. Langfristig wird es ohnehin zu dialektischen Wechselwirkungen zwischen etablierten Politikformen und den selbstorganisierten Aufschaukelungen im Web (Web 2.0, Web hoch2,...) kommen.
Die Frage ist: Wie bekommen wird "Joe the Plumber", "Jane the Florist", Oma Müller und Onkel Heinz ins digitale Boot innovativer Beteiligung?
Und eher strategisch: Obwohl jeder Politiker das Wort Bürgerbeteiligung auf den Lippen führt, gibt es keine erkennbare Begeisterung für das Thema eParticipation. Das gilt erstaunlicherweise auch für die Piratenpartei. Klaus Störtebeckers virtuelle Nachfahren sind anhand der Topics "freie Downloads" und "Zensur im Internet" resonanzfähig geworden. Als Partei, die zu realen Parlamenten kandidiert und auch schon verreten ist, ist sie nun aber aufgefordet, sich auch zu institutionalisierten Politikformen zu verhalten. Auch unter dem Aspekt von Markenführung drängt sich das Thema eParticipation förmlich auf, zumal es nicht mal von den "Bürgerrechtsparteien" Grüne, FDP und Freien Wählern gepusht wird. Spielt eParticipation strategisch keine Rolle? Schlägt nicht jetzt die Stunde der elektronischen Demokratie?
Die Europäische Union hat schon vor vielen Jahren neben dem Ausbau von eGovernment - der Abwicklung von Verwaltungsakten über das Internet - die Förderung von eParticipation zu einem wichtigen Ziel erklärt und fördert entsprechende Projekte mit Millionensummen. Bemerkenswerterweise laufen diese Projekte förmlich unbeobachtet von der Öffentlichkeit und dem politischen Alltagsgeschäft. Ihre Wirkung und Resonanzfähigkeit bleiben begrenzt. Parallel zu dieser Form der bemühten institutionalisierten elektronischen Teilnahme finden reale politische Bewegungen zunehmend - auch - im Netz statt. Bereits die nationalistischen Aktionen junger Chinesen gegen den französischen Supermarktkonzern Carrefour im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 waren nicht in der Abteilung Agitation und Propaganda der KP ersonnen worden, sondern kamen "von unten". Spätestens mit der iranischen Protestbewegung ist jedem Nicht-Digital das Wort Twitter geläufig, selbst wenn er die Macht dieses Instrumentes eher erahnt als wirklich versteht.
Zwischen amtlicher eParticipation und webinduzierter Revolte klafft eine auffällige Lücke. Die Online-Aktivitäten politisierter Digital Natives, die sich mit der Piratenpartei inzwischen auch eine erste "traditionelle" Form zugegt haben, bleiben eigentümlich unverbunden mit den durchaus richtigen Versuchen, die repräsentative Demokratie um Elemente von eDemocracy zu bereichern. Langfristig wird es ohnehin zu dialektischen Wechselwirkungen zwischen etablierten Politikformen und den selbstorganisierten Aufschaukelungen im Web (Web 2.0, Web hoch2,...) kommen.
Die Frage ist: Wie bekommen wird "Joe the Plumber", "Jane the Florist", Oma Müller und Onkel Heinz ins digitale Boot innovativer Beteiligung?
Und eher strategisch: Obwohl jeder Politiker das Wort Bürgerbeteiligung auf den Lippen führt, gibt es keine erkennbare Begeisterung für das Thema eParticipation. Das gilt erstaunlicherweise auch für die Piratenpartei. Klaus Störtebeckers virtuelle Nachfahren sind anhand der Topics "freie Downloads" und "Zensur im Internet" resonanzfähig geworden. Als Partei, die zu realen Parlamenten kandidiert und auch schon verreten ist, ist sie nun aber aufgefordet, sich auch zu institutionalisierten Politikformen zu verhalten. Auch unter dem Aspekt von Markenführung drängt sich das Thema eParticipation förmlich auf, zumal es nicht mal von den "Bürgerrechtsparteien" Grüne, FDP und Freien Wählern gepusht wird. Spielt eParticipation strategisch keine Rolle? Schlägt nicht jetzt die Stunde der elektronischen Demokratie?
Donnerstag, 9. Juli 2009
"Mit Kopfschütteln" in den virtuellen Graben
"Mit Kopfschütteln quittierte der Bundestagsabgeordnete für den Main-Kinzig-Kreis Dr. Sascha Raabe (SPD) die Beweggründe zur Gründung des Kreisverbandes Main-Kinzig der Piratenpartei." Unabhängig davon , wie im Folgenden die Argumentation weitergeht, zeigt uns Herr Raabe, wie es mit Sicherheit gelingt, die kulturelle Kluft zwischen IHNEN (den potentiell Piraten-Affinen) und UNS zu vertiefen.
Braucht "die Internetgemeinde" eigentlich eine eigene Partei?
Braucht "die Intenetgemeinde" - um mal diesen von sich selbst nicht dazugehörig Fühlenden geprägten Begriff weiter zu stapazieren - eine eigene Partei? Aus schwedischer Sicht scheint die Frage klar zu sein: Ja. Aber warum? Und gilt das auch für die Bundesrepublik?
Eine Partei hat mehrere Funktionen. Insbesondere Neugründungen bringen kulturellen Wandel zum Ausdruck, Lebensgefühle, Lifestyles. Für das wilhelminische Establishment war die Gründung der SPD ein Horreur. Die ungebildete proletarische Masse formierte sich. Für gewerkschaftlich organisierte Altsozis war es Anfang der 70er ein Schocker, als langhaarige 68er in die Ortsvereine strömten und die Malocher, die zur Früschicht mussten, in den abendlichen Sitzungen einfach aussaßen und zum Teil überstimmten. Die frühen Grünen fühlten sich durch die Betonpolitik der SPD nicht mehr repräsentiert. Das Franz "Klare Kante" Müntefering kaum Verständnis dafür hat, welche Bedeutung Facebook und Myspace für die Dscheneräschn Eipott hat, liegt auf der Hand. Ein Björn Böhning reißt das allein nicht raus. Offensichtlich sind Digital Natives in den etablierten Parteien kulturell nicht vertreten und fühlen sich nicht verstanden - not my kind of people. Und auch das linksliberale und linke Bildungsbürgertum steht den Anhängern von Counterstrike und World of warcraft, den Daddlern dieser Welt mehr als skeptisch gegenüber und damit letztendlich auch dem Internet. Ein echtes Generationenproblem also. Und was ist ein IT-freies Treffen eines SPD-Ortsvereins gegen eine politische Dauer-WLAN-Party und die coolen Piraten-"Crews" (die von Ferne an die "Zellen" der illegalen KPD erinnern)? Zweifelsohne ist die Piratenpartei vor diesem Hintergrund das erste genuin (kultur-) politische Projekt der Digital Natives.
Parteien vertreten aber auch politisch-ideologische Konzepte. Hier wird es schon etwas schwieriger. Es geht um das freie Internet. OK. Teile davon ließen sich auch bei Grünen, Linken und der FDP unterbringen. Nicht umsonst hat der schwedische Pirat im EU-Parlament Gespräche mit ebendiesen Gruppierungen geführt, bevor er sich der Grünen-Fraktion anschloss. Avantgardistisch ist sicherlich die Idee, das alte Urheberecht komplett auszuhebeln. Doch reicht dieses 1-Punkt-Programm auf Dauer? Ist das Konzept des freien Fließens der Bits and Bytes so mächtig wie weiland die ökologische Fragestellung, um dauerhaft das Parteienspektrum auf sechs oder - wenn man die Freien Wähler mitzählt - sieben Akteure zu erweitern?
Und Parteien vertreten ökonomische Interessen. Hier wird es spannend. Auffällig ist, dass die Partei von männlichen Freelancern und IT-Unternehmern frequentiert wird. Die würden auch in die FDP passen, und gingen sie dorthin, würde das den ultimativen Triumph von Guido Westerwelle bedeuten. Es lieferte das fehlende X - oder i-Tüpfelchen - für das Projekt 18 Prozent plus. Guido würde neben dem klassischen Mittelstand auch noch die unternehmerische Vorhut um sich scharen. By the way: Wieviel Steuersenkung braucht eigentlich ein Piratenunternehmer? Oder ist er vielleicht bereit, ein gut funktionierndes wohlfahrtsstaatliches System wie in den skandinavischen Ländern durch hohe Steuern mitzutragen?
Also: Reicht die Kombination aus kulturellem Sich-nicht-verstanden-Fühlen, einer eher diffusen Idee eines freien Internets und den Klientelinteressen von IT-Entrepreneuren, um eine eigene Partei auf Dauer zu etablieren?
Eine Partei hat mehrere Funktionen. Insbesondere Neugründungen bringen kulturellen Wandel zum Ausdruck, Lebensgefühle, Lifestyles. Für das wilhelminische Establishment war die Gründung der SPD ein Horreur. Die ungebildete proletarische Masse formierte sich. Für gewerkschaftlich organisierte Altsozis war es Anfang der 70er ein Schocker, als langhaarige 68er in die Ortsvereine strömten und die Malocher, die zur Früschicht mussten, in den abendlichen Sitzungen einfach aussaßen und zum Teil überstimmten. Die frühen Grünen fühlten sich durch die Betonpolitik der SPD nicht mehr repräsentiert. Das Franz "Klare Kante" Müntefering kaum Verständnis dafür hat, welche Bedeutung Facebook und Myspace für die Dscheneräschn Eipott hat, liegt auf der Hand. Ein Björn Böhning reißt das allein nicht raus. Offensichtlich sind Digital Natives in den etablierten Parteien kulturell nicht vertreten und fühlen sich nicht verstanden - not my kind of people. Und auch das linksliberale und linke Bildungsbürgertum steht den Anhängern von Counterstrike und World of warcraft, den Daddlern dieser Welt mehr als skeptisch gegenüber und damit letztendlich auch dem Internet. Ein echtes Generationenproblem also. Und was ist ein IT-freies Treffen eines SPD-Ortsvereins gegen eine politische Dauer-WLAN-Party und die coolen Piraten-"Crews" (die von Ferne an die "Zellen" der illegalen KPD erinnern)? Zweifelsohne ist die Piratenpartei vor diesem Hintergrund das erste genuin (kultur-) politische Projekt der Digital Natives.
Parteien vertreten aber auch politisch-ideologische Konzepte. Hier wird es schon etwas schwieriger. Es geht um das freie Internet. OK. Teile davon ließen sich auch bei Grünen, Linken und der FDP unterbringen. Nicht umsonst hat der schwedische Pirat im EU-Parlament Gespräche mit ebendiesen Gruppierungen geführt, bevor er sich der Grünen-Fraktion anschloss. Avantgardistisch ist sicherlich die Idee, das alte Urheberecht komplett auszuhebeln. Doch reicht dieses 1-Punkt-Programm auf Dauer? Ist das Konzept des freien Fließens der Bits and Bytes so mächtig wie weiland die ökologische Fragestellung, um dauerhaft das Parteienspektrum auf sechs oder - wenn man die Freien Wähler mitzählt - sieben Akteure zu erweitern?
Und Parteien vertreten ökonomische Interessen. Hier wird es spannend. Auffällig ist, dass die Partei von männlichen Freelancern und IT-Unternehmern frequentiert wird. Die würden auch in die FDP passen, und gingen sie dorthin, würde das den ultimativen Triumph von Guido Westerwelle bedeuten. Es lieferte das fehlende X - oder i-Tüpfelchen - für das Projekt 18 Prozent plus. Guido würde neben dem klassischen Mittelstand auch noch die unternehmerische Vorhut um sich scharen. By the way: Wieviel Steuersenkung braucht eigentlich ein Piratenunternehmer? Oder ist er vielleicht bereit, ein gut funktionierndes wohlfahrtsstaatliches System wie in den skandinavischen Ländern durch hohe Steuern mitzutragen?
Also: Reicht die Kombination aus kulturellem Sich-nicht-verstanden-Fühlen, einer eher diffusen Idee eines freien Internets und den Klientelinteressen von IT-Entrepreneuren, um eine eigene Partei auf Dauer zu etablieren?
Mittwoch, 8. Juli 2009
Piraten - wo steht der Feind?
"Wir werden die SPD in einen Sturm aus Scheiße schicken. Sie hat sich nämlich selber zum Feind des Internets gekürt." Diesen Satz formulierte der Politblogger Michael Seemann alias MSpro kürzlich. Vor dem Willy-Brandt-Haus wurde zu einer Partei-Buch-Tausch-Demo geblasen. Der von der SPD zu den Piraten übergetretene Noch-Bundestagsabgeordnte Jörg Tauss attestiert seiner Ex öffentlichkeitswirksam "Borniertheit" und "technisches Desinteresse". Beobachtet man die Szenerie ein wenig aus der Ferne, so scheint doch ein nicht unwesentlicher Teil sich spezifisch auf die SPD einzuschießen - obwohl (oder gerade weil?) sich dort schnell eine netzaffine Gruppe namens spdpiraten bildete. Demgegenüber bliebt Zensursula eigentümlich im Nebel, als wenn sie und ihre Partei gar nicht so richtig im Ring wäre. Nun könnte man den Fall Tauss unter persönlichem Frust abbuchen - angesichts des "Falles" Lafonataine wohl wissend, dass diese Hassliebe zehn und mehr Jahre dauern kann. Dennoch: Warum schießt sich die Piratenpartei gefühlt vor allem auf die SPD ein? Liegen dem handfeste politisch-ideologische Gründe zugrunde? Ist man Fleisch vom Fleische der Sozialdemokratie? Ist es enttäuschte Liebe? Für die frühen Grünen war zeitweilig der damalige hessische SPD-Ministerpräsident Holger "Dachlatte" Börner ein rotes Tuch. Oder ganz gemein: Wiederholt sich hier gar auf verschlungenen historischen Pfaden die "Sozialfaschismus"-Theorie: Hatten doch die Kommunisten - Fleisch vom Fleische der Sozialdemokratie, die 1914 den Kriegskrediten zustimmten (heute dem Zugangssperregesetz) - Ende der 30er Jahre die Sozialdemokraten zum Hauptfeind auserkoren. Von welcher Seite droht denn nun Stasi 2.0?
Dienstag, 7. Juli 2009
Holocaustleugner entert Piratenschiff
Womöglich ist der Spaß vorbei. Der netzaktive Holocaustleugner Bodo Thiesen entert das Piratenschiff, übernimmt das Amt des Ersatzrichters im Schiedsgericht und bringt die Polit-LAN-Party womöglich zum Kentern. Die Partei, die nicht rechts oder links sein will - das erinnert an Herbert Gruhls Diktum 1980 anlässlich der Grünen-Gründung, man sei nicht rechts oder links, sondern vorn - lernt gerade schmerzhaft, was "analog" rechts und wie real digitaler Geschichtsrevisionismus ist - und reagiert ungelenk. Die Frage lautet: Wie historisch naiv darf ein Digital Native sein? (Netzeitung, 7.7.2009)
Freitag, 3. Juli 2009
Piraten zwischen Liberallala und APPD
Die Piratenpartei pendelt sich langsam ein zwischen Neo-FDP für das neue Establishment der unter-35-jährigen IT-Unternehmer, anarchistischem Netz-Kommunismus und Spaßpartei im Gefolge der legendären APPD. Hier ein erfrischender Blick in die Fun-Anteile: Es riecht nach Fisch und frühen Grünen, aber auch der Vereinsmeier kommt nicht zu kurz: Spiegel online.
Donnerstag, 2. Juli 2009
Kiemsa, Brasscore und Mitgrölpunk aus Nantes (F)
1. Juli 2009, Breminale in HB: Kiemsa aus Nantes (F), "brasscore", eher spaßiger Punk, eine Live-Offenbarung, superagil und energetisch, der Sänger ein Turner vor dem Herrn. Irgendwann grölen auch alle nicht des gallischen Idioms Mächtigen "Pas content", nach entsprechende Einweisung des Chefdompteurs unter dem Zeltdach. Wow! Ein Hauch von Noir Désir, aber schneller und verspielter, eine Mischung aus französischen Toten Hosen und progressivem "Ernst Mosch und die Egerländer" (wenn der Vergleich erlaubt ist). Profil auf myspace
Dienstag, 30. Juni 2009
Die strategischen Dilemmata der SPD
Betrachtet man die Entwicklung der SPD über die letzten drei Jahrzehnte, drängt sich die Vermutung auf, dass sich die SPD in einer strategischen und historischen Krise befindet, ausgedrückt in vier Dilemmata. Noch berauscht von den Reformerrungenschaften der Brandt-Ära, hat die altbundesdeutsche Sozialdemokratie in den 70er Jahren nicht anders als so manche Schwesterpartei in Westeuropa das Thema Umweltschutz verschlafen - ein Erhard Eppler macht eben noch keinen ökologischen Sommer. Ergebnis war die Gründung der Grünen. Auch heute ist Nachhaltigkeit nicht wirklich im Mainstream der Genossen angekommen - man gewährt Abwrackprämien und rettet mit Milliardensubventionen Automobilkonzerne, ohne einen ökologischen Aspekt auch nur in Ansätzen zu benennen. Im Anschluss an die Vereinigung mit der DDR hat die SPD einen beträchtlichen Teil der Wähler in den neuen Bundesländern nicht erreicht und somit der PDS erlaubt, sich als (Ost-)Volkspartei zu etablieren. Im Zuge der Agendawehen ist ihr dann die soziale Gerechtigkeit abhanden gekommen und über den Umweg der WASG (West) in der Linken gelandet - zumindest gefühlt. Unabhängig davon, ob sich die Piratenpartei in der BRD dauerhaft festsetzen kann oder nicht, droht der SPD nun ein Teil des ohnehin raren Nachwuchses verlorenzugangen: die Digital Natives. Eine aktive Fraktion der "Internetgemeinde" ist jedenfalls zurzeit auf Krawall gebürstet und zürnt vor allem mit der SPD. Mit jedem dieser Versäumnisse sind Mitglieder und (Stamm-) Wähler verloren gegangen. Dabei ist keines dieser Themen zwingend mit den im Windschatten entstandenen neuen Gruppierungen verbunden, heißt: Die Grünen haben kein Abo auf Ökologie usw. Es fehlen aber Personen innerhalb der SPD, die sichtbar die mit diesen Themen und den damit verbundenen Lifestyles assoziiert werden und die signalisieren: "Die SPD versteht, wie ich drauf bin - als LOHAS-Typ (Lifestyle of Health and Sustainability), als gelernter DDR-Bürger, als Hartz-IV-Empfänger oder als Internet-Freak."
Freitag, 26. Juni 2009
Ex-Sozi und Neo-Pirat Tauss rechnet mit alter Partei ab: "Borniertheit, "techn. Desinteresse"
Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnte und Neu-Mitglied der BRD-Piratenpartei Tauss geht mit seinen ehemaligen Genossen hart ins Gericht. Die Führungsriege kennzeichne "Borniertheit" und "technisches Desinteresse", erklärte er auf abgeordnetenwatch.de. (tagesschau.de)
DEx-Sozi und Neo-Pirat Tauss rechnet mit alter Partei ab: "Borniertheit, "techn. Desinteresse":
DEx-Sozi und Neo-Pirat Tauss rechnet mit alter Partei ab: "Borniertheit, "techn. Desinteresse":
Blogger erklären SPD zum "Feind des Internets"
Jetzt wird es hart. Führende Blogger erklären die SPD zum "Feind des Internets" und blasen zum virtuellen Sturm auf das Willy-Brandt-Haus. (spiegel.de)
Jugendliche unter 30 informieren sich über Politik online
Wenn wir es nicht schon geahnt hätten, so wüssten wir es jetzt, dafür empirisch untermauert: Wenn Jugendliche sich über Politik informieren, nutzen sie - das Internet. Hier wird eine große politisch-kommunikative Herausforderung liegen - die Qualität klassischer "seriöser" Kanäle mit den veränderten Rezeptionsgewohnheiten von digitalen Eingeborenen zu synchronisieren. (stern.de)
Netz, Revolte, Politik, Emotionalisierung
Die "Rezeption" der Todes der iranischen Demonstrantin Neda verdeutlicht die Kombination aus Emotionalisierung und Digitalisierung eines - zweifelsohne grausamen - politischen "Events". Neda avanciert zur globalen virtuellen (und damit sehr realen) politischen Ikone. Das Antlitz von Che Guevara brauchte dazu letztendlich lange analoge Jahre, das Medium Internet schafft es innerhalb von Stunden über 24 Zeitzonen hinweg. (stern.de)
Jacksons Tod triggert das System Internet
Mit dem Medium Internet reiten wir (auf) einen(m) Vulkan. Selten zuvor wie in den letzten Stunden erweist sich das Netz als hochsensibles, weil im systemischen Sinn extrem vernetztes (was auch sonst?) Gebilde: Michael Jacksons Tod verlangsamt das Internet und generiert Falschmeldungen - unter anderem über Twitter (!) und mit politischem Inpact. So habe angeblich der britische Außenminister das Ableben des King of Pop kommentiert - was das britische Außenministerium dementieren wie auch das Online-Leitmedium Spiegel.de richtigstellen musste (Quelle: Spiegel.de, 26.6.2009).
Donnerstag, 25. Juni 2009
Schwedischer EU-Pirat wird Mitglied der Grünen-Fraktion
So wie es aussieht, schließt sich der Abgeordnete der schwedischen Piratenpartei im europäischen Parlament der Fraktion der Grünen an. Das berichtet der Gründer der "Piratpartiet", Rick Valkvinge, auf seiner Internetseite. Es habe zuvor allerdings auch Gespräche mit der liberalen und der linken Fraktion gegeben. Quelle (auf schwedisch).
Piratenpartei in Schweden nach Mitgliedern bereits drittstärkste Partei
Die schwedische Piratenpartei ist wenige Wochen nach ihrem Erfolg bei der Europawahl - sie erzielte aus dem Stand 7,1 Prozent und entsendet einen Abgeordneten nach Straßburg - nach Mitgliedern gerechnet bereits die drittstärkste (!) Partei nach den Sozialdemokaten und der konservativen Moderaten Sammlungspartei, noch vor den Grünen und der Linkspartei. Sie zählt zurzeit etwa 50.000 registrierte Anhänger - wohl gemerkt: auf 9,3 Mio. Einwohner. Zum Vergleich: Bündnis 90/Grüne haben 45.000 Mitglieder auf 82 Mio. Einwohner. Damit wird deutlich, dass die aus der Alltagskultur der Digital Natives hervorgegangenen Anliegen der Piraten zumindest in Schweden extrem resonanzfähig sehen - sie treffen den Nerv einer Generation. Schweden lässt ahnen, was unter Umständen auf andere entwickelte Länder und deren Parteisysteme zukommt.
Schweden war in Bezug auf die neuen Informations- und Kommunikationstechniken (ICT) in gewisser Hinsicht Vorreiter. Früh waren dort Mobiltelefone durchgesetzt, zwei Drittel des skandinavischen Landes ist mit Breitbandanschlüssen versehen. Als eine der entscheidenden Fragen im Kulturkampf zwischen der "Internetgemeinde" und den "Digital Immigrants" deutet sich neben der Frage der Zensur von Websites die Brauchbarkeit des klassischen Urheberrechtes an.
Weitere Infos und Hintergründe zu den Piraten in Schweden:
Schweden war in Bezug auf die neuen Informations- und Kommunikationstechniken (ICT) in gewisser Hinsicht Vorreiter. Früh waren dort Mobiltelefone durchgesetzt, zwei Drittel des skandinavischen Landes ist mit Breitbandanschlüssen versehen. Als eine der entscheidenden Fragen im Kulturkampf zwischen der "Internetgemeinde" und den "Digital Immigrants" deutet sich neben der Frage der Zensur von Websites die Brauchbarkeit des klassischen Urheberrechtes an.
Weitere Infos und Hintergründe zu den Piraten in Schweden:
Mittwoch, 24. Juni 2009
Liebe Internetgemeinde
Die sozialdemokratische SPD-Führung erkennt langsam, dass ihnen eine komplette Alterskohorte verloren zugehen droht: "SPD-Generalsekretär Heil hat versichert, seine Partei suche weiterhin den ‘Dialog’ mit der Internetgemeinde. Deren Sorge werde ernst genommen, das in der vergangenen Woche mit den Stimmen der SPD-Fraktion verabschiedete Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet sei ein Einstieg in Zensurmaßnahmen, sagte Heil" (FAZ 23.6.09 S. 5). Immerhin erzielte die Piratenpartei, deren Mitglieder sich fast ausschließlich aus der Altersgruppe der Digital Natives speist, bei der Europawahl im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain beispielsweise 3,4 Prozent. Der SPD-Partei-Linke und Ex-Juso-Chef Björn Böhning, selbst Kritiker der Internetsperren, will dort als Direktkandidat gegen den prominenten linken Grünen Hans-Christian Ströbele antreten.
Freitag, 19. Juni 2009
Die Realität ist manchmal schneller als der Gedanke, der sie reflektiert. Der "Kulturkampf" der Digital Natives in der Arena der Politik geht in die nächsten Runde. Aktuelle Zielscheibe: die SPD. Zum bisherigen Verlauf. Die beiden Regierungsparteien planen die Verabschiedung des "Zugangserschwerungsgesetz gegen Kinderpornografie". Kritiker merken an, dass die geplanten Maßnahmen ihr Ziel verfehlen, stattdessen aber der Internet-Zensur Tür und Tor geöffnet werde. Zur Europa-Wahl war ja bereits die "Piratenpartei" in verschiedenen Ländern angetreten und hat über die schwedische Liste einen Abgeordneten in das Brüsseler Parlament entsandt. Nun nutzt ihr bundesdeutscher Ableger ein gutes altes Mittel der "analogen" Politik und ruft für Sonnabend, den 20. Juni, zu einer Demonstration auf - ausgerechnet vor der Parteizentrale der ohnehin schwächelnden SPD (für die bisherigen Fakten: Spiegel online, 18.6.2009). Sie bietet einen Tausch der Parteibücher an. Die sozialdemokratischen Digital Natives reagieren. Der Online-Beirat der SPD erklärt:
„Die SPD ist dabei, sich für die Digitale Generation unwählbar zu machen. Das wird sich bereits bei Bundestagswahl niederschlagen, weil mit der Entscheidung für die Netzsperren jeder Internet-Wahlkampf ad absurdum geführt wird - erst recht, weil der Online-Wahlkampf 2009 unter der besonderen Aufmerksamkeit aller Medien steht. Eben die Klientel, die Barack Obama zum mächtigsten Mann der Welt gemacht hat, die Multiplikatoren im Netz nämlich, sehen in den Netzsperren einen Verrat an allen Werten, die die SPD ausmachen: Demokratie, Fortschritt, Teilhabe. Es gibt eine handvoll lauter Stellvertreter dieser Generation; hinter ihnen stehen die 130.000 Mitzeichner der erfolgreichsten Petition aller Zeiten - aber auch die vielen Millionen jungen Menschen, die zum Teil schon wählen können und für die das Netz nicht einfach ein weiterer Medienkanal ist. Sondern der Ort, wo die Gesellschaft, ihre Gesellschaft stattfindet. Unwählbarkeit bedeutet hier für eine Partei also, sich jede Zukunftschance zu vernichten.“ (Erklärung SPD-Online-Beirat).
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